Martin Sellner arbeitet auch mit Tim Kellner zusammen

Blomberger Bündnis warnt vor zunehmender Unterwanderung durch die extreme Rechte – Martin Sellner arbeitet auch mit Tim Kellner zusammen

Ein Bericht des Recherchenetzwerks „Correctiv“ gibt Anlass zur Sorge und bestätigt unsere Eindrücke vor Ort: Führende AfD-Politiker und Rechtsextremisten trafen sich, um unter anderem über eine sogenannte „Musterstadt“ zu sprechen, die man in Nordafrika pachten könne, um Millionen Menschen aus Deutschland zu vertreiben. Dies bestätigte der vortragende Martin Sellner, ein bekannter Rechtsextremist. Dem Inhalt der Vorträge zufolge solle Geld „in Influencer-Projekte, in Propaganda (…)“ fließen, so Correctiv. Ein Ziel dieser Projekte sei auch die „Schwächung der Demokratie“, man wolle „Wahlen anzweifeln, das Verfassungsgericht diskreditieren, andere Meinungen zurückdrängen, öffentlich-rechtliche Medien bekämpfen“.[1], [2]

Mit Martin Sellner arbeitet auch der in Lippe ansässige extrem rechte Influencer Tim Kellner zusammen. Unter anderem veröffentlichte er ein Video mit Sellner, in dem er zu dessen Unterstützung aufruft.[3] Mit seinen regelmäßigen Veranstaltungen in Tintrup versucht Kellner seinerseits zur Vernetzung der extremen Rechten beizutragen. An diesen Treffen nehmen auch Mitglieder der lippischen AfD teil.[4] Doch nicht nur auf diesem Wege dringt extrem rechte Propaganda bereits in viele Bereiche unseres dörflichen Lebens ein. Vereine und Feuerwehren stehen ebenfalls im Fokus. Hier möchte die extreme Rechte an Einfluss gewinnen und sich im besten Fall – zum Beispiel durch die Übernahme wichtiger Ämter – unersetzlich machen.

Folgen dieser rechtsextremen Land- und Einflussnahme sind eine weitere Verrohung des Diskurses, die Bedrohung von Andersdenkenden und Politikern, so wie auch in Blomberg wiederholt geschehen, und die weiter fortschreitende Spaltung unserer Gesellschaft. Dabei sind wir gerade in unseren dörflichen Strukturen auf Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung angewiesen.

Die ersten Monate unserer Bündnisarbeit haben gezeigt, dass das Informationsbedürfnis in der Blomberger Bevölkerung groß ist. Mit unserem überparteilichen, zivilgesellschaftlichen Bündnis wollen wir gemeinsam unseren ländlichen Raum stärken. Wie wir in Zukunft auf dem Land leben wollen, trifft als Frage offensichtlich einen Nerv. Positive Antworten darauf zu finden ist ein fortlaufender Prozess, den wir mitgestalten und unterstützen möchten. Wir laden weiterhin Vereine und Organisationen dazu ein, dem Blomberger Bündnis beizutreten und mit uns gemeinsam unsere Dorfgemeinschaften zu sensibilisieren, zu stärken und so zu erhalten.

Zum Hintergrund:

Das Blomberger Bündnis vereint verschiedenste Vereine und Institutionen aus der Region und tritt für einen solidarischen, vorurteilsfreien und demokratischen Umgang miteinander ein. Mit der Zielsetzung, die Dorfgemeinschaften zu sensibilisieren, zu stärken und zu erhalten, arbeitet das Blomberger Bündnis an Information und Vernetzung der Zivilgesellschaft.